Zweiter Klimatag in Schwerte. Ein großer Erfolg für die engagierte Stadt.

Hier eine kleine Zusammenfassung für alle, die keine Zeit hatten zu kommen

Am vergangenen Samstag zeigte sich unsere Stadt kreativ, bunt, engagiert und informativ. In der Fußgängerzone waren für interessierte Bürger Stände aufgebaut, die ein gemeinsames Anliegen verdeutlichten: „Die nicht mehr zu leugnende menschengemachte Erderhitzung braucht das Engagement jedes Einzelnen!“

Möglichkeiten, allein oder gemeinsam mit anderen, kleine Dinge zu verändern, wurden anschaulich beworben, erklärt oder es wurde spielerisch zum Nachdenken angeregt.

Da waren die beiden Genossenschaften in Schwerte (BEG 58 und EGS Schwerte), um Genossen zu werben, um den Ausbau von PV-Anlagen und Windkraft zu finanzieren und voranzubringen.

Die „SoLaWi- Eigenkraut“ warb für Ernteteiler*Innen und für das Projekt der solidarischen, nachhaltigen Landwirtschaft in einer Gemeinschaft, in er sich jeder mit seinen Talenten einbringen kann.

„Schwerte pflanzt“ zeigte seine Projekte zur Verbesserung unseres Stadtklimas und des Lebensraums der Insekten. Der „Waldkindergarten“ stellte sein Konzept vor und hofft, dass sich weiterhin viele Eltern grundsätzlich dafür entscheide, dass sich ihre Kinder jeden Tag im Wald dreckig machen dürfen und sich als Eltern mit einzubringen. Der „NABU“ warb um Helfer beim Projekt der Ortsgruppe z.B. an der Grundschule in Villigst und stellte im Jahresplaner eine Vielzahl informativer Veranstaltungen und Aktionen vor.

„Greenpeace“ informierte über die bedrohten Meere, stellte insbesondere die Bedrohung der Arktis durch Meeres-Bergbau dar.

Zwei junge Vertreter des Instituts für Kirche und Gesundheit berichteten über die Schwierigkeiten und Bemühungen Kirchenräume zu schützen und dennoch Energie einzusparen, und sie stellten Konzepte für mehr Biodiversität auf Friedhöfen vor.

Am Stand der Verbraucherzentrale wurden Handlungsmöglichkeiten zur Vorsorge bei Starkregenereignissen vorgestellt und zudem in spielerischer Weise mein Wissen über Lebensmittellagerung abgefragt. (Oh je, ich lag ganz schön oft daneben!)

Veganer sensibilisierten für gesunde Ernährung, für die Umwidmung von landwirtschaftlichen Flächen, da durch weniger Tierhaltung mehr Nahrung für die Weltbevölkerung erwirtschaftet werden könnte und zudem erhebliche Mengen an Methan und Co2 eingespart werden könnte. Die Frage, ob wir die Politik für eine solche Veränderung brauchen, konnte spielerisch durch eine Glaskugel in der entsprechenden Waagschale beantwortet werden. Über 90% der sich Beteiligenden beantworteten die Frage mit Ja „Wir brauchen die Politik“. Das ist erstaunlich, weil wir ja wissen, dass wir alle, wenn wir auf den Konsum von tierischen Produkten verzichten würden, ganz schnell und ganz ohne politischen Druck zu einer Reduktion von 50% der Treibhausgase beitragen würden.

Verspielt und anschaulich ging es auch bei den „Parents for Future“ zu. Mit Hilfe von Duplosteinen war leicht verständlich dargestellt, dass ich bei gleichem Energieaufwand mit einer Wärmepumpe zwei Stunden, mit einer herkömmlichen Heizung ½ Stunde und mit einer wasserstoffbetriebenen Heizung nur ¼ Stunde heizen könnte. Auch die schiefe Brücke aus Duplosteinen („Was kann ich tun, wenn meine Brücke schief ist?“) thematisierte dezent unsere Neigung, einfach einen weitern Stein anzubauen, also mehr Ressourcen zu nutzen.

Dann waren noch da: die VHS, ihr Programm für das kommende Semester wird bald erscheinen und zahlreiche Klimathemen beinhalten; die Gruppe „Naturerhalt statt Asphalt- Keine Weiterführung der K 20“;  „Labdoo.org“, eine Gruppe, die ausgediente Tablets, Laptops oder eBooks mit neuer Lernsoftware ausstattet, um Kindern den Zugang zu IT und Bildung zu ermöglichen; das „kun-bürgerlaedchen“ aus Iserlohn, dass das Konzept Bio und Unverpackt als Einkaufsgemeinschaft betreibt.

Natürlich war auch LocalZeroSchwerte vor Ort, warb um Mitstreiter, um die Themen menschengemachte Erderhitzung, Verminderung des Co2-Ausstoßes, Wärmewende und Klimaneutralität bis 2035 in der Öffentlichkeit und im Rathaus auch außerhalb des Klimatags im Bewusstsein zu halten. Symbolisch wurde der noch bestehende Vorrang des Autos im öffentlichen Raum vor dem Fahrrad dargestellt. Leider konnten in Schwerte nur wenige Straßen ausgemacht werden, auf denen sich Radfahrer sicher fühlen können.

Und noch etwas. Auch die Gruppe „Schwerte gegen Rechts“ gehörte mit Recht auf den Klimatag, denn rechte Parteien leugnen die menschengemachte Erderhitzung.

Vegetarisch essen, Fahrradfahren, eigenes Gemüse anbauen, recyceln, verzichten, schützen, pflanzen, Solarstrom erzeugen, grünen Strom kaufen allein reicht nicht. Wir brauchen auch die Unterstützung der Politik.